D(r)eck-Arbeit ... der Rost ist echt hartnäckig

Die Plane ist über dem Schiff. Die dünne Arbeitsplane ist allerdings nur im Herbst dran, über den Winter kommt eine stabilere und etwas kleinere Plane drüber - also recht bald. Die Arbeitsplane hat doch 12x8m, die Winterplane dann "nur" noch 10x6m.

Das Rutschen auf den Knien kann also wieder beginnen ... zwischendurch habe ich freilich auch wieder an der Verkabelung und unter Deck gearbeitet. Dazu aber in extra Beiträgen mehr.

Nach einigen Werkzeug-Tests habe ich mich dafür entschieden, einen Druckluft Nadelentroster für die grobe Entrostung gemeinsam mit chemischer Entrostung (nicht Rostumwandler) für den Rest zu verwenden. Das Ergebnis zeigt sich spätestens im Frühjahr, ob diese Kombination ausgereicht hat.

Mit der Flex zu arbeiten macht erstens richtig Staub, und zweitens komme ich mit einer runden Scheibe an viele Stellen gar nicht richtig ran.

Die Sandstrahl-Pistole habe ich wegen der Staub- und Dreck- Entwicklung nicht verwendet. Im Netz habe ich eine Seite mit Bauanleitung für einen Strahl-Kasten inklusive alternativer Abdeckungen gefunden. Allerdings konnte ich die Ideen noch nicht sinnvoll für die Arbeiten an Deck anpassen. Es sind ja keine großen zusammenhängenden Flächen zu bearbeiten, aber halt auch viele verwinkelte Stellen.

Der Nadelhammer macht auch Dreck, aber wenig Staub. Daher konnte ich direkt mit Schaufel und Besen die Reste entfernen. Ohrschützer, Schutzbrille und Staubmaske waren freilich obligatorisch.

Nachdem ich die eine Vordeck-Seite fertig hatte, kam das Entrostungs-Gel schön dick drauf und mit Drahtbürste eingearbeitet. Danach habe ich die ganze Fläche abgedeckt, damit das Zeug nicht eintrocknet - wie beschrieben.

Am nächsten Tag - nach knapp 24h - habe ich die Reste erst mit Spachtel entfernt, dann mit nassem Lappen abgewaschen und direkt trocken gewischt. Es sollte keine Säure mehr nachbleiben, denn sonst oxidiert das weiter, wie auch bei Rostumwandlern.

Am nächsten Tag kam die andere Seite dran.

Direkt nach dem Trockenreiben habe ich Zink auf den Stahl gestrichen und über Nacht auslüften lassen.

Zuvor habe ich die andere Seite des Vordecks abgenadelt, mit Entroster Gel bestrichen und die Folie rüber geholt und wieder abgedeckt.

Leider ist mein Nadelhammer auf den letzten 1,5 m verreckt, daher konnte ich an Backbord nicht alle Stellen am Vordeck bearbeiten.

 

Tags drauf kam das Gel wieder ab und Zink drauf. Da ich etwas früher dran war habe ich nach dem Verzinken die Bilge unterm Salon sauber gemacht und das restliche Wasser ausgesaugt. Immerhin kein Salzwasser. Nach ein paar Stunden habe ich dann alle verzinkten Stellen mit Primer überpinselt, über Nacht konnte das wieder ablüften.

Vom ersten Mal Lackieren hatte ich noch einen halben Eimer Farbe übrig - Weiß mit Oker abgetönt. Damit habe ich am folgenden Tag die geprimerten Stellen bestrichen. Zum einen kann ich so besser verfolgen, ob und wo der Rost wieder durchblüht. Zum einen habe ich für das Lackieren im Frühjahr einen einheitlich gedeckten Untergrund.

Das mache ich auch nur an Deck so, wo ich die Entwicklung beobachten und ggf. ausbessern kann, auch wenn mein Schiffchen wieder schwimmt.

Eigentlich wollte ich ja im Herbst noch das Unterwasser Schiff neu aufbauen. Im Frühjahr werd ich berichten, warum das dann doch anders lief - und wie.

Hier ist zu erahnen, dass der Mastfuß noch nicht bearbeitet ist - davor ist leider mein Nadelhammer verreckt. Das macht aber nichts, denn da muss ohnehin ein Schweißgerät ran um eine dünne Stelle zu verstärken. Reicht also auch im Frühjahr. Vielleicht hab ich bis dahin sogar eine vernünftige Möglichkeit ausgetüftelt, um beim Sandstrahlen keine Sauerei an Deck anzurichten.

Auch schön zu sehen ist, dass die Luke wieder etwas Farbei benötigen könnte - wie all die anderen Holzteile. Die nicht mehr ganz so weißen Fugen rühren vom Werkzeugtest am Unterwasserschiff. Aber dazu kommt ja im Frühjahr ein Bericht... Die anderen Aufbauten sind schon in der Werkstatt und warten auf neuen Anstrich. Die Luke vorne und das Schiebeluk sowie das Steckschott zum Niedergang nehme ich auch noch mit zum neu lackieren.

Im vorigen Bericht habe ich von Wassereintritt am Bug berichtet. Nun, da ist keine Schweißnaht aufgegangen, sondern 2 Stellen sind "einfach nur" kaputt und durchgerostet. Da ich im Frühjahr nur offensichtliche Stellen am Unterwasserschiff bearbeitet habe, ist mir das nicht aufgefallen.

Im Bild mit den blauen Kästchen gekennzeichnet, aber etwas schwer am Bild zu erkennen.

Es sind keine Löcher bis ins Innere, sondern eine Blechschicht ist an 2 Stellen defekt und ich konnte 2 Laschen hochbiegen. Dort sickerte Wasser ein, wenn bei etwas mehr Wind und Welle Druck auf dem Kiel stand. Am Liegeplatz passierte zum Glück nichts und das ist leicht zu reparieren.