gekrant und gleich mal zwei Wochen geparkt

Nur kurz war ich beim Auto um noch was zu holen,lag sie auch schon im Wasser. Das Stellen des Mastes war dann ne kleinere Herausforderung, da ich wegen des hastigen Abbaues bei Dunkelheit im Oktober nicht genau dokumentierte (geschweige denn mir merkte), wie genau die Wanten und Stagen montiert waren.

An dieser Stelle ein herzliches Danke an die Yachtwerft Heiligenhafen, wo ich einen tollen Hallenplatz hatte und gut am Schiff arbeiten konnte.

Irgendwann stand der Mast dann doch, der nach mir zeigte Verständnis. Im Nachgang hat Jan 2 Wantenspanner getauscht, damit auch das vordere Stb Stag durchgesetzt werden konnte. Für das Stb Achterstag musste ich dann noch die richtigen Halterungen besorgen, sowie die Splinte für sämtliche Wantenspanner - da gab es keine.

 

Die Fok konnte ich wegen des starken Rückenwindes nicht anbringen, daher fiel mir ein weiteres Problem/Überraschung noch gar nicht auf - mehr dazu gleich. Da das Schiff in der Werft nur 3 weitere Tage liegen konnte, hat Jan mir einen Eckplatz im SVH SSch organisiert. Danke an Jan und den SVH SSch für die Möglichkeit der Überbrückung.

Da ich wegen dem miesen Wetter ohnedies erstmal nicht weg konnte und auch das Vorsegel noch nicht dran war, war es auch nicht schlimm in der Ecke eingeschlossen zu sein. Nach 2 Wochen war gutes Wetter vorher gesagt und ich entschloss mich zur Überstellung am Wochenende um den 6. Mai. Leider musste ich dafür die Hochzeitsfeier eines Freundes absagen.

Am Samstag sollte es endlich soweit sein, die Überstellung zu machen. Susanne brachte mich nach Heiligenhafen. Es war auch günstiger Wind, das Vorsegel anzubringen und hoch zu ziehen. Und da war sie auch schon, die nächste Überraschung ... wie war das Fokfall früher dran? In meiner Erinnerung war das eine Ende am Mast befestigt und das Fall hat sich beim Aufrollen auch um das Stag samt Segel mitgewickelt.

Ein anderer Segler, der grad in der Nähe war, konnte mir "sachdienliche Hinweise" geben. Das Fall muss ebenfalls an der Rolle befestigt sein - siehe Ergebnis im rechten der 3 Bilder, daher sind da auch 2 Ösen dran.

Dazu musste allerdings das Draht-Fall gekürzt und ein Spanner angebracht werden. Zu diesem Zeitpunkt sah ich die Überstellung schon wieder in Gefahr. 

Wir wurden zum Segelmacher Oleu geschickt, der uns wohl weiterhelfen könnte. Nach kurzer Schilderung des Problems bekamen wir ne Draht-Öse, Klemmen und Werkzeug (Wantenschneider und Klemmzange) mit auf den Weg. Auf dem Weg kaufte ich noch einen Wantenspanner. Mit entsprechendem Werkzeug und Erklärung wie das zu bewerkstelligen ist, war das alles ein "Kinderspiel" und wir brachten das Werkzeug nach einer Stunde wieder zurück. Nochmals vielen Dank auf diesem Wege.

Für eine Überstellung nach Neustadt war es mittlerweile freilich zu spät. Wir entschlossen uns, den ruhigen und schönen Tag für eine Probefahrt zu nutzen, um die Segel zu testen und die Maschine und Welle zu überprüfen.

Die Fettpresse habe ich schon 2 Wochen zuvor korrekt in Gang bekommen. Nun gilt es zu sehen, dass das Stevenrohr nicht zu heiß wird und die Maschine läuft, bevor es an den Segeltest geht.

Das Starten des alten Einzylinders klappte einwandfrei. Glücklicherweise war die eine Box neben uns bis Sonntag abends frei, somit war ablegen easy. Erstmal fuhren wir vor der Hafeneinfahrt ein paar mal hin und her, um zu sehen wie warm das Stevenrohr wurde - ganz schön heiß und wir legten gleich wieder an. Der Meister der Werft nebenan gab mir einen guten Tipp: die Schrauben ganz zu lösen, in der Box etwas vorwärts laufen zu lassen damit sich das Ding entspannt und dann nur händisch fest zu ziehen und die Kontermuttern zu fixieren. Kurz um: damit war das gelöst, ich hatte die Stopfbuchse blos zu fest zugeschraubt - zwar nur ganz leicht mittels Schlüssel und dennoch zu fest.

Auch das Segel setzen und bergen funktionierte gut, auch einhand. Denn am nächsten Tag würde ich die Überstellung solo machen.