wer rastet, der rostet ...

... und ich bleibe in Bewegung ... am Schiff. Obwohl ich Freitag nachmittags und Samstag den ganzen Tag am Schiff war, konnte ich die Verzinkung noch nicht auftragen. Immerhin habe ich die Deckaufbauten, den Bugbereich und das Laufdeck steuerbords bis jetzt bearbeitet und die Roststellen freigelegt. Die bearbeiteten Stellen habe ich wieder rot gekennzeichnet.

Was einiges an Zeit gekostet hat, war das Abkleben an den Seiten, sodass kein Schmutz und Staub über Bord gehen kann. An den Seiten verwende ich dafür Frischhaltefolie und klebe sie mit Maler-Krepp an der Schiffsplane und Schiff fest. Steuerbord ist bereits dicht, an Backbord habe ich während der Arbeiten an den Aufbauten eine alte Plane aufgestellt. Bevor ich mich ans Laufdeck dort mache, klebe ich ebenfalls mit Frischhaltefolie ab.

Es ist eines meiner Ziele, erstmal nur die Roststellen zu bearbeiten und zu versiegeln - ich habe mich für eine Zink-Lösung entschieden und diese Stellen dann zu grundieren. Lackieren werde ich dann das Schiff komplett, aber dazu dann mehr, wenn es soweit ist.

Den Bug Bereich habe mit Pollenfleece dicht gemacht, bevor es an die Arbeit ging. Das Fleece ist dicht genug, um auch Staub nicht raus zu lassen, und dennoch kann Luft zirkulieren. Die Plane am Schiff habe ich an Bug und Heck offen gelassen. Seit kurzem steht in der Plicht auch ein Ventilator, damit die Luft in Bewegung kommt und sich kein Schwitzwasser bilden kann. Den Ventilator hab ich übrigens über eBay Kleinanzeigen tags zuvor um 5€ ergattert.

Festmacher und Ankerkurbel im Bugbereich lasse ich erstmal dran, denn dort sehe ich wenig schweren Rost und das muss somit bis zur nächsten Wintersaison durchhalten.

Das Gute an der Arbeit mit händischen Mitteln ist, dass ich nicht zuviel abschleife. Denn was ich mit dem Stechbeitel nicht abkriege, hat drunter keinen Rost und kann bleiben. Mit einer Maschine würde ich die vielen Ecken auch gar nicht erreichen.

Auch wenn ich es geschafft hätte, das Vorschiff komplett für die erste Verzinkung vorzubereiten, hätten mir die Bedingungen einen Strich durch die Rechnung gemacht. Die Luftfeuchtigkeit ist über 80% (rechte Skala), und das trotz laufendem Ventilaor, was Lackarbeiten verbietet. Die Lufttemperatur hat 6,7 Grad (ganz links am digitalen Thermometer), die Temperatur des Schiffstahls hat 6,2 Grad. Das Problem - neben der Luftfeuchtigkeit - ist der Taupunkt. Ganz rechts ist übrigens die Uhrzeit, die ich nicht eingestellt habe.

Die Temperatur des Stahls habe ich gemessen, indem ich den Aussentemperaturgeber mit einer schweren Schraube auf den Stahl gelegt habe.

Also nutzte ich die Gelegenheit, die Schleifmittel zu testen.

Im linken Bild habe ich ein 80er Schleifpapier auf einer Gummihalterung verwendet. Nach nur einer Stelle und unter Mithilfe der Drahtbürste war das Papier durch. Vielleicht lag es daran, dass es auf Grund der hohen Luftfeuchtigkeit schon etwas aufgeweicht war. Es lag schon einige Tage am Schiff.

 

Im linken Bild ebenfalls mit einem Pfeilchenhinweis markiert habe ich einen trockenen Schleifschwamm verwendet. Ohne Drahtbürste habe ich 3 Stellen fein abgeschliffen und das Ding ist auf dieser Seite noch immer benutzbar. Ich werde mir wohl noch ein paar davon holen, neben der mittleren Stärke werde ich auch die grobe Stärke mitnehmen.

Meine nächsten Schritte am Schiff werden wohl sein, zunächst so viele Roststellen wie möglich freizulegen, an Deck wie am Freibord. Auch das Unterwasser Schiff werde ich schon mal abschleifen und für das spätere Streichen mit Antifouling  vorbereiten.