Projekt-Controlling, auch hier wichtig - ABER: "quick and dirty"

Wie für jedes Projekt ist auch bei privaten Projekten ein Projekt Controlling essentiell, eben auch bei meinem Restaurierungsprojekt(chen).

Die Planung habe ich im Beitrag "die Projekt Perspektive" vorgestellt. Die Darstellung der Planung als Basis für das Controlling findet auf einem A4-Blatt übersichtlich Platz. Die Projektstruktur oben zeigt die Hauptarbeiten. Der Zieleplan hilft den Fokus zu behalten und die Aufgaben zu fokussieren, denn bei einem 40 Jahre alten Stahlschiff wartet freilich weit mehr Detail-Arbeit. Im Vergleich zum Blogbericht über die Planung habe ich den Zieleplan geringfügig angepasst. Dazu aber später mehr. Der Meilenstein- plan hilft dabei, das Projekt auch zeitlich im Griff zu behalten. In 3 Spalten werden gut nachvollziehbar etwaige Verzögerungen dokumentiert und auch neue Termine geplant.

Die Kosten können so ebenfalls einfach und nachvollziehbar dargestellt werden. Für meinen Blog möchte ich keine Zahlen veröffentlichen, die führe ich extra in einer Tabellenkalkulation.

Für bessere Nachvollziehbarkeit steht ein Kästchen für Notizen zur Verfügung.

Die Detailplanung macht erst im Projektverlauf mehr Sinn, da Fortschritte erkennbar und erste Erfahrungen gemacht werden. Die Detailplanung zeige ich weiter unten auf.

Natürlich gab es wieder Fortschritte. Nach dem Schleifen des Unterwasser Schiffes und des Freibords und ausschneiden des Rostrahmens schliffen mein Freund Uwe und ich weiter am Schiff. Ein Blick auf den Meilensteinplan gibt den Grund: mit Februar endet die (offizielle) Zeit für Schleifarbeiten in der Halle. Uwe nahm sich das Anrauen des Decks vor, ich selbst bin unterm Kiel herum gekrochen und hab mit Drahtbürste, 40er Schleifpapier und Staubsauger den Kielboden bearbeitet. Mit einem Bandschleifer habe ich das Grobe schon vor 3 Wochen abgenommen.

Mit dem Eigner der Werft habe ich vorab schon telefoniert um zu fragen, ob auch ein Schleifen im März noch ok wäre. So wie ich auch bezüglich flexen und schweissen mit ihm gesprochen habe. Wegen der Schiffsabdeckung ist es natürlich ok und ich informierte ihn auch, dass schweissen und flexen nicht mehr nötig wären. Schon auf der Hanseboot unterhielten wir uns über Arbeiten in der Halle und er fand es gut, dass ich eine Plane über das Schiff legen würde. In größeren Projekten fällt das unter die Rubrik "Stakeholder Management". Es ist wichtig zu informieren und für Klarheit zu sorgen.

Um den Meilenstein des Lackierens bis zum 2.4.2017 gemäß Planung zu schaffen, müssen neben den nötigen Arbeiten auch die Umweltbedingungen stimmen. Die Temperaturen der Hallenluft und des Schiffsstahls sowie Luftfeuchtigkeit sind wichtige äußere Faktoren. Ab frühestens 10 Grad kann an ein Lackieren gedacht werden - Stahltemperatur wohlgemerkt. Die Taupunkttabelle muss in diesem Temperaturbereich wegen Feuchtigkeit ebenfalls berücksichtigt werden. Da die Temperaturen von Luft (in) und Stahl (out) Ende Februar ohnedies zu niedrig sind und das norddeutsche "Schietwetter" ohne Messung sicher 80% Luftfeuchtigkeit sichert, brauche ich die noch nicht zu prüfen. Das ist wichtig zu wissen, um zum einen diese Rahmenbedingungen im Auge zu behalten und in der Planung kleine Puffer vorzusehen, um ggf. bestimmte Arbeiten vorzuziehen. Schließlich sollen Lack und Antifouling auch am Schiff dran bleiben. Ziel des Kranens war laut Plan der 14.4., in der Controlling-Betrachtung machte es aus den Fortschritts-Erfahrungen Sinn, das Kranen für den 21.4. vorzusehen und habe dies als Trend im Controlling-Bereich dokumentiert und auch in der Aufgaben-Detailplanung so vorgesehen.

Die Detailplanung der Aufgaben habe ich mittlerweile auf die Kalenderwochen(enden) herunter gebrochen, um bis zum Festmachen am Liegeplatz die Tätigkeiten genau zu verteilen.

Die erledigten Aufgaben erhalten ein "Häckchen", angefangene Tätigkeiten eine "Welle". So sehe ich, was fertig, in Arbeit und noch offen ist und kann Aufgaben flexibel umplanen.

Wer nochmal den Bericht über die "Projektsicht" angesehen hat wird festgestellt haben, dass als Zusatz- ziel ein Kompass für Stahlschiff im ursprünglichen Meilensteinplan enthalten war, im aktuellen nicht mehr.

In den Detailaufgaben ist der Kompass nun als fixe Aufgabe berücksichtigt und somit kein Zusatzziel mehr.

Auch wird Ihnen auffallen, dass ich keine Arbeiten in der Werkstatt eingeplant habe. Die habe ich unten nur aufgelistet, denn die kann ich abends schrittweise erledigen und muss nicht weit zur Halle fahren. Den Überblick behalte ich dadurch ebenfalls. Die Entwicklung der Detailplanung können Sie unten sehen. Die erste Darstellung ist noch recht grob gehalten und entwickelte sich nun sehr detailliert.

Noch ein kleiner Hinweis zur Form ... natürlich könnte ich mir eine Freeware Software zur Projektplanung besorgen (ein professionelles Tool würde es freilich auch tun), aber eine Präsentationsfolie mit der händischen Aufgabenplanung ist für meine Zwecke besser geeignet und bildet Planung sowie Controlling bestens ab. Und einen guten Überblick habe ich ebenfalls. Für größere und komplexere Projekte langt das freilich nicht mehr. Das wichtigste Steuerungselement ist aus meiner Erfahrung der PSP für jedes Projekt mehr oder weniger umfangreich, die Details müssen daraus abgeleitet werden.