die Überstellung

der Liegeplatz war geklärt, der Wetterbericht sagte die Tage vor dem Überstellungstörn Ende Oktober schon halbwegs vernünftige Bedingungen voraus. Die wichtigsten Dinge wie Schwimmweste, Karten, GPS und Mini-Heizkörper waren angeschafft. Sogar eine gebrauchte Genua für das 1. Vorstag hab ich zusätzlich zur Rollfok am 2. Vorstag gekauft. Verpflegung für drei Tage war mit dabei. In dieser Woche hatte ich auch grad Urlaub.

 

Susanne brachte mich nach Dänemark. Nachdem wir alles an Bord geschafft hatten, gab es Tee und dazu lecker Krapfen (Berliner) mit Me(e)hrfrucht Füllung. Das passte ja. Danach fuhr Susanne wieder nach Hause. Als ich dann alleine war, machte ich mich dran, das Schiff klar zu machen,  denn am nächsten Morgen wollte ich zu meiner ersten Etappe von Fynshav nach Bagenkop aufbrechen. Dann sollte es weiter über Heiligenhafen nach Neustadt gehen. Einhand.

 

Mein Bootsnachbar war an diesem Tag auch dabei, das Schiff für das Kranen vorzubereiten. Da mein grün/rotes Postitionslicht nicht funktionierte, fragte ich ihn, ob er vielleicht einen Laden für Glühbirnen kannte. Er gab mir kurzer Hand eine Birne aus seinem Ersatzkästchen. Und weil wir grad so nett plauderten, erklärte er mir über die Reling auch gleich die Fettpresse für die Welle. Irgend wann fand ich in der Backskiste auch noch angebrochene Fettkartuschen zum Nachfüllen.

 

Später fragte er mich, ob ich beim Mastlegen helfen könnte. Klar. Immerhin konnte ich mir ansehen, wie der Mastkran funktionierte. Und auch, wie man den Mast richtig runter holt ... tja, und ich weiss nicht, wofür ich das nochmal gebrauchen konnte ...

 

Abends machte ich mir dann eine 5 Minuten Terrine fertig und es gab Vollkornbrot und Früchtetee dazu. Der Wind wurde auch nicht weniger, die Vorhersage war wiedermal etwas daneben. Der kleine Heizkörper hielt eine angenehme Temperatur unter Deck, zum Glück war (dann noch) mit Styropor und Kork isoliert.

 

Die Nacht war sehr unruhig und ich habe schlecht geschlafen. Ich machte mir über den Törn Gedanken. Morgens nach dem ersten Kaffee ging ich raus zur Mole und sah mir See und Wetter an - und traf die erste Entscheidung. "Heute segle ich nicht". Danach schmeckte die zweite Tasse Kaffee und mein Frühstücksbrot gleich viel besser. Beim Frühstück traf ich die zweite Entscheidung, "die Domp wird per LKW überstellt.

 

Zwei Stunden später war alles geregelt, der Transport für die folgende Woche, der Krantermin und ein neuer Winterliegeplatz - diesmal in der Halle. Denn beim Klarmachen meines Schiffchens stellte ich fest, dass ein wenig arbeiten unter einem Planengerüst im Freigelände nicht ausreichen würde. Der geplante Sommerliegeplatz bleibt bestehen, sie soll nach Neustadt (in Holstein).

 

In der Woche darauf war es dann soweit. Als ich um 15:30 dort ankam, war der Transporter schon da. Der Kran sollte um 18:00 kommen. Also genug Zeit, den Mast zu legen und das Schiff soweit vorzubereiten. Am Liegeplatz baute ich mit der Unterstützung des netten Chauffeurs das Vorsegel, das Großsegel und den Baum ab. Es fand alles unter Deck Platz.

 

Dann verlies ich zum ersten Mal selbst die Box, um zur Kranstelle rüber zu fahren. Es war für mich schon aufregend, zum ersten Mal den eigenen Mast und dann auch gleich selbst zu legen. Wie gut, dass ich in der vorigen Woche mitgeholfen habe und wusste, wie man den Mastkran bedienen musste. Die Verspätung des Kranfahrers um eine Stunde war ganz gut, denn dadurch hatten wir genügend Zeit, alles abzuschrauben und den Mast auch gleich transportfertig zu verzurren.

 

Um 21:00 war dann alles vorbei und meine Domp auf dem LKW. Bis Kiel fuhr ich noch hinterher, dann ging es für mich weiter Richtung Eutin und für den Transport nach Heiligenhafen. An einer Raststelle machten wir zuvor nochmal kurz Pause für ein 3 Gänge Menü - so hatte es der Chauffeur bestellt. Also Bockwurst, Senf, Brötchen.

 

Tags drauf stand das Schiff in der Halle - Arbeit und Spass konnten also beginnen ...